Das Unternehmen Daiichi Sankyo spendet Notebook-Bildung
Daiichi Sankyo ist ein globales Pharma-Unternehmen mit Sitz in Japan, das in mehr als 20 Ländern weltweit vertreten ist, davon in 13 europäischen Ländern. Die Geschäftszentrale für Europa befindet sich in München. Und von dort aus erhielt unsere 1. Vorsitzende im Mai 2021 den ersten Kontaktanruf von Frau Annett Uhlemann, Assistentin des Betriebsrates der Daiichi Sankyo Europe GmbH. Bei diesem Telefonat war von der Möglichkeit die Rede, gebrauchte Notebooks – auch Laptops genannt - eventuell als Sachspende des Unternehmens zu erhalten, die jedoch an strenge Vorgaben gebunden wäre. Die Zweckgebundenheit war klar: Die Laptops sollen zu Unterrichtszwecken in Schulen sowie zu "Home Schooling" Zwecken für Lehrer*innen und Schüler*innen solcher Schulen genutzt werden.
"Diese Unternehmens-Vorgabe passt perfekt zu unserem Projekt Bilsuma, dem Bildungssupermarkt, des gemeinnützigen Vereins "ghettokids – Soziale Projekte e.V.", denn er arbeitet sehr eng mit diversen Kooperationsschulen zusammen und unser Verein hat bereits sowohl gebrauchte als auch neue Laptops in der Vergangenheit für die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Schularten erhalten. Aber nie in ausreichender Stückzahl, um den dringendsten Bedarf für unsere sozial benachteiligten Jugendlichen abdecken zu können. Unsere Partnerschulen sind ein Sonderpädagogisches Förderzentrum im Norden und Mittelschulen – auch Hauptschulen genannt – im Osten Münchens. Im Gegensatz zu Gymnasien oder Realschulen fehlt es hier gravierend an digitaler Ausstattung."
Frau Uhlemann konnte bei diesem ersten Gespräch weder eine voraussichtliche Spenden-Stückzahl nennen noch eine feste Spendenzusage geben. Dies müsse die Geschäftsleitung zunächst entscheiden. Momentan sei man noch im "Findungs-Prozess".
Anfang September – noch in den bayerischen Sommerferien - überraschte Frau Uhlemann unsere 1. Vorsitzende am Strand sitzend am Handy mit der zweiten Kontaktaufnahme. Und es wurde ein langes, fruchtbares Gespräch. Frau Uhlemann betonte, dass alle gebrauchten Laptops mit einer gelöschten Festplatte übergeben werden würden, ca. 5 Jahre alt seien und pro Laptop immer noch einen Marktwert (inkl. Umsatzsteuer) von € 178,50 hätten – inkl. Dockstation und zwei Netzteilen. Die Ausstellung einer Sachspenden-Bescheinigung wäre dringend erforderlich. Dies stellt vielleicht für einige Schulen eine Hürde dar, aber nicht für einen gemeinnützigen Verein wie "ghettokids – Soziale Projekte e.V.".
"Das Unternehmen hat bereits diverse Schulen mit Laptops beglückt. Die Geschäftsleitung hat jetzt zugestimmt, dass auch Ihr Vereinsprojekt "Bilsuma" Laptops erhalten könnte. Wie viele bräuchten Sie denn?" – "Wie viele haben Sie denn noch?" – "So an die 100." – Dann würde ich die alle nehmen, wenn Sie die noch nicht anderen Schulen zugesagt haben." – "Von wie vielen Schüler*innen reden Sie denn in Ihrem vorgesehenen Unterstützungsbereich?" – "Von 70 Jugendlichen im nördlichen Münchner Stadtbezirk Hasenbergl und 170 Hauptschüler*innen, übrigens alle mit Migrationswurzeln, an einer unserer Kooperations-Mittelschulen." – "Ich werde sehen, was ich machen kann. Bisher habe ich nur noch ca. 100 Laptops, aber ich erwarte noch eine Lieferung aus einem anderen europäischen Land." – "Wäre das nicht ein tolles Bildungsprojekt, zusammen mit den Jugendlichen die gelöschten Festplatten mit einem neuen Betriebssystem wieder funktionstüchtig zu machen? Dies hätte an sich schon einen hohen Bildungswert und würde die Wertschätzung der Sachspende sicherlich noch erhöhen. Hierzu müsste ich aber zunächst einmal die Frage nach den dafür notwendigen IT-Lehrkräften und Lizenzen abklären." – Frau Korbmacher, das ist wahrlich eine äußerst sinnvolle Idee. Ich bin begeistert."
Insgesamt wurden es dann sogar 201 Notebooks der Marke "LIFEBOOK E746", die alle von Frau Uhlemann persönlich auf Funktionalität überprüft und gut verpackt auf Paletten gestapelt wurden. Der vierköpfige Vorstand von "ghettokids – Soziale Projekte e.V." hatte beschlossen, dass auf Grund von fehlenden Internet-Ressourcen und IT-Fachkräften im Hasenbergl die gesamte Bilsuma-Spende der Koop-Teilhauptschule II mit 170 Jugendlichen zugesprochen wird. So könne jede Schülerin bzw. jeder Schüler personenbezogen mit "seinem" eigenen Laptop in der Schule arbeiten – und bei Home-Schooling-Bedarf einen Leih-Laptop mit nach Hause nehmen. Unter Corona-Quarantäne-Maßnahmen eine wertvolle schulische Unterstützung, denn die Infektionszahlen stiegen – auch in Schulen - wieder merklich an. Die Abholung der Laptop-Spende wurde für den 18. November 2021 ausgemacht. Der Elternbeirat organisierte einen Transporter, um die schwere Bildungsspende abholen zu können, denn unser ghettokids-Bus hätte den Transport nicht in einer Fuhre leisten können. Zusätzlich überreichte ein Vertreter des Elternbeirats einen mit landestypischen Produkten gefüllten Geschenkekorb – ein herzliches Dankeschön an die Daiichi Sankyo Organisatoren.
Gleich am nächsten Tag wurden die gespendeten Laptops nach Listennummern überprüft und den insgesamt 170 Jugendlichen der 7. bis 10. Jahrgangsstufe individuell zugeordnet. Bei der ersten Begutachtung der Laptops strahlten die Augen vor Glück und Stolz. Alle wollten sofort mit der Arbeit beginnen. So sollte Bildung immer funktionieren. Im Namen "unserer" sozial benachteiligten Jugendlichen bedanken wir uns sehr herzlich für die großartige Daiichi Sankyo Unterstützung – und ganz besonders bei Frau Annett Uhlemann für ihr zeitaufwendiges, großartiges Engagement.